Für die Bebauung der Zwischenräume unserer Anlage haben wir uns für Hochbeete, eine Kräuterschnecke sowie einem Gebäude, das dem Teilen von Lebensmitteln dient entschieden. Gesunder Garten: Die Hochbeete stehen auf mehreren Flächen der Anlage und sollen, wie auch alle anderen Elemente der gemeinschaftliche Nutzung durch alle Anrainer dienen. Die Beete werden aus heimischen Hölzern gefertigt und mit nachwachsenden Rohstoffen und Gartenabfällen befüllt. Dieser entstandene Lebensraum dient den Menschen, die ihn bewirtschaften aber auch den Insekten, die in der Pflanzenvielfalt Lebensraum, Nahrung und Unterschlupf finden können. Dies hat auch einen positiven Effekt für Sträucher, Blumen, Hecken und Gemüsepflanzen die sich in der gesamten Anlage befinden. Das Wachstum, die Bestäubung und die Artenvielfalt wird gefördert und erhöht. Die Hochbeete sind vor allem auch zur gemeinsamen Nutzung für und durch die Anrainer gedacht. Jeder der möchte, kann sich nach seinem Interesse, seiner zur Verfügung stehenden Zeit oder seinen Ansprüchen beteiligen und die Anlagen nutzen. Ein Miteinander, ein Geben und Nehmen soll entstehen und gefördert werden. Strauchschnitt und Gartenabfallmaterial aus den Privatgärten kann zur Befüllung der Beete weiterverwendet werden. Auf verschiedenen Kompoststufen wächst auf der feinsten Schicht neues Gemüse heran. Ein natürlicher Grünabfallkreislauf ist möglich und wird gefördert. Das reife Gemüse kann direkt geerntet werden, größere reife Mengen, die geerntet wurden, werden im Food-Sharing Gebäude angeboten oder in veredelter Form (z.B. in Gläser eingelegt) weitergegeben. So kann sich jeder mit seiner jeweiligen Fähigkeit, Zeit für die Gartenarbeit oder Wissen über Veredelung und Haltbarmachung von Gemüse ins Projekt einbringen und auch davon profitieren. Es sollte aber auch der soziale Aspekt nicht außer Acht gelassen werden. Garteln regt auch die Kommunikation an. Menschen, die sonst nur flüchtigen Nachbarschaftskontakt hätten, kommen ins Gespräch, können einander besser kennenlernen und im Idealfall sogar gegenseitig unterstützen (alt – jung). Kräuterschnecke: Ein anderer Zwischenraum wird durch eine Kräuterschnecke belebt, welche auch Sitzmöglichkeiten bietet. Hier können gemütliche Abende in der Gemeinschaft verbracht werden, oder man nutzt die innerste Bank in der Schnecke als ruhigen Rückzugsort um vom Kräuterduft umgeben zur Ruhe zu kommen. Die Kräuter bieten mehrere Nutzen. Einerseits halten sie durch ihre Duftstoffe jegliche Insekten ab, welche bei einem gemütlichen Abend stören könnten. Die verschiedenen Düfte können auch positiv auf das Befinden der Menschen wirken. Andererseits dienen die verschiedenen Kräuter nach entsprechender Pflege der Anrainer später als Bereicherung in der Küche. Als frisches, krautiges oder aber auch getrocknet, haltbar gemachtes Gewürz. Vielleicht mag auch jemand Kräutersalz herstellen, das man sich dann im Food Sharing Gebäude als Delikatesse mitnehmen möchte. Food-Sharing: Dieses Gebäude befindet sich inmitten der Siedlung. Es ist ebenfalls für alle Bewohner zugänglich. Die erforderliche Energie für Kühlung, Heizung und Beleuchtung wird über die auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage selbst hergestellt und das Gebäude somit weitgehend autark versorgt. Täglich werden weltweit zahlreiche Lebensmittel verschwendet, welche noch in Ordnung und genießbar sind. Um dem entgegenzuwirken, haben wir mit diesem Gebäude die Möglichkeit geschaffen, in der Siedlung Lebensmittel effizient zu nutzen, zu tauschen und mit seinen Mitmenschen zu teilen. Vielleicht wohnt in einem Haus eine backbegeisterte Pensionistin, die ihre Kuchen gerne an die Nachbarschaft, z.B. Kinder mit berufstätigen Eltern, die weniger Zeit zum Backen haben, abgeben möchte. Weiters ist es hier auch möglich, Lebensmittel, welche in manchen Haushalten keinen Nutzen mehr haben oder zu viel gekauft wurden, hinzubringen, damit sie andere Leute aus der Nachbarschaft wieder kostenfrei mitnehmen und selbst verwenden können. So leistet jeder Bewohner etwas gegen die ansteigende Lebensmittelverschwendung. Unser Gestaltungsvorschlag soll nicht nur leere Zwischenräume füllen und gestalten, sondern wesentlich zur Verbesserung von Ressourcennutzung, Gemeinschaft und sozialem Wohlbefinden beitragen. Diverse Abmessungen der einzelnen Projekt müssen den jeweiligen Platzverhältnissen und den örtlichen Gegebenheiten des zu bebauenden Raumes angepasst werden.