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Project 047

was fehlt dem sterbenden organismus dorf? oder besser wovon lebt er? häuser die nebeneinander stehen sind noch keine gemeinde. erst die kommunikation verwandelt die toten gebäude zu einer kommune; zu etwas, das zusammengehört, das miteinander lebt. das sogenannte ‚wirtensterben‘, sowie ein generelles abebben des freizeitangebotes in den dörfern, sorgt nicht nur dafür, dass immer weniger leute im ort bleiben wollen, sondern auch für eine drastische minimierung des austausches der noch im ort lebenden. dazu kommt, dass die sich der begriff der öffentlichkeit durch die digitalisierung, allen voran durch social media, kaum mehr vom privaten trennen lässt. alles ist öffentlich! das haus ist kein rückzugsort mehr, weil es den medien offen steht. & anstatt sich durch qualitätsvolle gemeinschaftsorte einen sozialen rückzugsort zu schaffen, werden die gartenzäune immer höher, während sich das privatleben in einen von trends & marketing kontrollierten raum verlagert. gezielte unruhe, statt gemütlichkeit. es braucht also identitätsstiftende räume, die das potential haben, das sich dörfer wieder annähern. in unserer analyse der orte des zusammenlebens haben sich einige hotspots herausgestellt. wirtshäuser, kinos, spielplätze, theater, ... kurzum, nicht-private orte. dort setzen wir an. wenn jeder nicht-private ort ein kompromiss ist, zwischen allen privaten orten die von diesem raum betroffen sind, dann hält eine gute nachbarschaft, wie im domino effekt, das dorf am leben. viel deutlicher wird unser ansatz aber wenn man ihn in zwei maßstäben denkt; dem sehr kleinen nachbar-nachbar maßstab & dem städtebaulichen dorf-hotspot maßstab.